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BVB-Manager Watzke: Reiche Scheich-Clubs torpedieren das Fairplay
GDN -
Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, hat vor der Geschäftspolitik arabischer Investoren im Profifußball gewarnt. Vereine wie Paris St. Germain torpedierten die enorme Management-Leistung, die in anderen Clubs ohne milliardenschwere Mäzene erbracht worden sei, sagte Watzke im Interview mit dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe).
"Das ist nicht sportlich und nicht fair. Und unser Kerngeschäft ist immer noch der Sport. Wir brauchen nicht mit Respekt und Fairplay zu kommen, wenn wir das nicht auch auf allen Gebieten abbilden", sagte der Fußballmanager. Seit zwei Jahren ist eine Investorengruppe aus Katar Mehrheitseigentümer des Pariser Fußballclubs. Die arabischen Geldgeber investierten allein vor der laufenden Saison über 100 Millionen Euro in die Mannschaft, die am Mittwoch nur knapp gegen den FC Barcelona im Champions League-Viertelfinale scheiterte. Watzke kritisierte diese Geschäftspolitik: "Ich habe das Gefühl, manch ein Scheich hat auf den Flugplan geguckt und sich dann eine schmucke Metropole ausgesucht, weil die Verbindungen vom Golf dahin am besten sind. So funktioniert das aber nicht." Wer Geld für einen Fußballklub mitbringe, so Watzke, solle idealerweise auch Geduld mitbringen. Nach einer Anschubfinanzierung müssten die Investoren warten, bis die unternehmerischen Strukturen mitgewachsen seien. "Es muss sich eine Marke, eine Erlösstärke entwickeln. Das müssen auch die Herrschaften aus dem arabischen Raum lernen", sagte Watzke "Handelsblatt". Hoffnung setzt Watzke auf die "Financial Fairplay"-Regelung des europäischen Fußballverbands Uefa. Demnach werden in diesem Jahr erstmals die Bilanzen aller Vereine überprüft. Außerdem werden Ausgaben für die Profimannschaften gedeckelt, hohe Schulden müssen sukzessive zurückgefahren werden. "Ich bin mir sicher, dass Uefa-Präsident Michel Platini seine ganze Reputation mit dem Financial Fairplay verbindet", so Watzke. Zwar werde auch künftig versucht, die Kontrollen zu unterlaufen. Aber zu einer Kontrolle gebe es keine Alternative. "Es kommt doch auch niemand auf die Idee, die Finanzämter abzuschaffen, weil man weiß, dass ein paar Prozent der Bevölkerung das Finanzamt regelmäßig anschwindeln", sagte er.
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