Handball: Melsungen spielt wie im Rausch

GDN - Die Halbfinalpaarungen stehen fest. Erwartungsgemäß haben sich Magdeburg (Gruppe 2) und Melsungen (Gruppe 3) qualifiziert. Sie werden am Samstag um 19.30 Uhr in der Stadtsporthalle Melsungen spielen. Zuvor spielen Gummersbach als Gruppenerster und N.-Lübbeccke als bester Zweiter in Bad Wildungen.

Melsungen hat sich am Freitagabend gegen Lemgo für das Halbfinale qualifiziert. Da den Nordhessen ein Unentschieden gelangt hätte, hätte man annehmen können, dass sie sich für das erwartete schwere Spiel gegen Magdeburg schonen würden. Doch das Gegenteil war der Fall. Sie zeigten Handball auf höchstem Niveau und deklassierten Lemgo förmlich, die bei einem Sieg auch noch Gruppenerster hätten werden können. Von Beginn an hatte Melsungen das Heft des Spiels in der Hand. Lemgo war nie auch nur in der Nähe eines Ausgleichs oder gar der eigenen Führung.

Vor allem Appelgren im Melsunger Tor brachte ein um das andere Mal die Angreifer des Bundesligakonkurrenten mit seinen Reflexen und Paraden zur Verzweiflung. Auf der anderen Seite war es, wie schon in den ersten beiden Spielen, Sellin, der vor allem mit schnellen Tempogegenstößen das eigene Habenkonto ausbaute. Doch es waren nicht nur diese beiden, sondern das gesamte Team, das nie nachließ und so bereits zur Halbzeit klar mit 18:11 führte. Auch eine frühe rote Karte gegen Philipp Müller brachte die Mannschaft nicht aus dem Tritt.

Nach der Pause ging es unter dem Jubel der mehr als 600 Fans in der Halle genauso weiter wie in den ersten 30 Minuten. Trainer Michael Roth konnte es sich sogar leisten, erneut die jungen Spieler wie Räbiger im Tor und Forstbauer, der wieder einen schönen Treffer erzielen konnte, einzusetzen. Selbst einige Leichtsinnsfehler, die zu unnötigen Ballverlusten der Nordhessen führten, konnte Lemgo nicht nutzen, um noch einmal heranzukommen. Melsungen machte solche Fehler in der Regel sofort durch einen erfolgreichen Gegenstoß wieder wett. Mit 38:21 war der Torabstand kaum kleiner als im ersten Spiel Melsungens gegen den Oberligisten Gensungen am Mittwoch. Mit stehenden Ovationen verabschiedeten die Zuschauer das Siegerteam und bedankten sich für drei tolle Spiele.

Wenn Melsungen in der heimischen Halle am Samstag ebenso auftreten wird wie in den Gruppenspielen, dürfte es Magdeburg sehr schwer haben, seinen Titel zu verteidigen. Denn eines dürfte sicher sein: Das Publikum wird klar auf der Seite der Gastgeber stehen. Die Mannschaft aus der Börde holte sich in Eisenach ebenfalls seinen dritten Sieg. Gegen Hannover-Burgdorf, die vor dem Turnier durchaus auch als Mitfavoriten gehandelt wurden, gab es einen 40:33-Erfolg. Da es für Hannover-Burgdorf im ersten Spiel gegen Eisenach nur zu einem Unentschieden reichte, ist die Mannschaft nicht für das Halbfinale gegen Gummersbach als Sieger der Gruppe 1 qualifiziert.

Auch Gummersbach gewann alle seine Gruppenspiele, zuletzt gegen Springe mit 30:21. Am Donnerstag konnte das Team aus dem Bergischen Land seinen Bundesligakonkurrenten N.-Lübbecke in einem ausgesprochen mit 31:27 schlagen (wir berichteten). Nun hoffen die Ostwestfalen auf eine Revanche im ersten Halbfinale und auf die Finalteilnahme am Sonntag in Rotenburg.