Sport
Sie springen wieder!
Skisprung Weltcup in Willingen
Die Mühlenkopfschanze zeigt sich winterlich (Quelle: heldmann-images)
GDN -
Zum letzten Mal vor den olympischen Spielen messen sich die Skispringer an diesem Wochenende im Weltcup. Zwei Springen finden am Samstag und Sonntag im nordhessischen Willingen auf der Mühlenkopfschanze statt. Am Freitag startete die Veranstaltung mit der Qualifikation für das Springen am Samstag.
Lange sah es so aus, als müsste auch in Willingen, so wie an vielen Weltcuporten in diesem Jahr, eine weiße Schanze in einer grünen Landschaft präpariert werden. Doch die Kälte und leichter Schneefall in den letzten Tagen haben das Strycktal in eine Winterlandschaft verwandelt. Der Skisprungparty, für die Willingen bekannt ist, steht damit nichts mehr im Wege. Da alle Teams mit ihren besten Springern nach Nordhessen gekommen sind, können die Zuschauer einen spannenden Wettkampf erwarten, bei dem sich die Konkurrenten vor den Spielen in Sotchi noch einmal positionieren können.
Die Qualifikation am Freitagabend verlief jedenfalls schon einmal ganz im Sinne der meisten Zuschauer, die natürlich die deutschen Skispringer ganz besonders anfeuern. Aber auch die Springer der anderen Nationen werden mit Beifall begrüßt, bei guten Sprüngen bejubelt oder mit einem bedauernden Aufstöhnen bei misslungen Hüpfern mitfühlen. Den weitesten Sprung in der Qualifikation stand am Freitag zwar der Japaner Daiki Ito (145,0 m), der Sieg ging jedoch an einen deutschen Springer. Andreas Wank (WSV Oberhof) gewann diesen ersten Wettbewerb mit 136 Metern. Dank der inzwischen im Weltcup üblichen Kompensationen nach Windbedingungen und Absprungluke holte der Deutsche den mit 1000 Euro dotierten Qualifikationssieg mit 124,5 Punkten. 0,4 Punkte dahinter landete ein weiterer Japaner, Reruhi Shimizu, auf Platz 2 vor Jurij Tepes, dem Tagesbesten aus einer starken slowenischen Mannschaft. Ito belegte Platz 4.
Auch die weiteren deutschen Skispringer konnten sich für den Wettkampf am Samstag qualifizieren. Markus Eisenbichler wurde Achtzehnter, Michael Neumayer belegte Platz 23 und Richard Freitag Platz 35. Zur Gruppe der zehn Besten auf der aktuellen Weltrangliste zählen Marinus Kraus, Severin Freund und Andreas Wellinger. Alle drei sprangen zwar auch, mussten sich aber ebenso wenig qualifizieren wie der Sieger der Vierschanzentournee, Thomas Diethart (AUT), Publikumslieblinge Noriaki Kasai (JPN) und Simon Ammann (SUI). Der Führende im Weltcup, Peter Prevc (SLO) ist ebenso in Willingen am Start wie der beste polnische Springer dieser Saison, Kamil Stoch. Verletzungsbedingt fehlt Thomas Morgenstern (AUT); sein Teamkollege Gregor Schlierenzauer hat sich vor den olympischen Spielen eine Auszeit genommen.
Eine Auszeit vom Skispringen, allerdings eine dauerhafte, nimmt sich auch ein anderer: Martin Schmitt. Der 30-fache Weltcupsieger erklärte in Willingen seinen Abschied vom Leistungssport. Bei einer Pressekonferenz im überfüllten Pressezentrum erklärte der Schwarzwälder, die Entscheidung zum Ausstieg sei relativ schnell nach seiner letzten Weltcupteilnahme beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gefallen. "Ich habe schon während der Tournee gesehen, dass es einfach nicht gereicht hat, dass andere jetzt besser sind. Es gibt keine Ziele mehr in der Saison", sagte Schmitt. Dass er seine Entscheidung ausgerechnet in Willingen verkündete, begründete er mit seiner besonderen Verbindung zu Skisprungmetropole im Waldeckischen Upland. Bundestrainer Werner Schuster würdigte die Verdienste Schmitts für das Skispringen in Deutschland. “Danke Martin für die schöne Zeit“, sagte Schuster. Am Samstag wird sich Martin Schmitt an der Mühlenkopfschanze auch von seiner Fans verabschieden.
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