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Lahm verteidigt Guardiolas Spielsystem

GDN - Trotz der Enttäuschungen der vergangenen Wochen hat Bayern-Kapitän Philipp Lahm den Trainer Pep Guardiola und dessen Spielsystem vehement vor Kritik in Schutz genommen. "Dieser Mann ist top-top-top", sagte Lahm im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" über den spanischen Fußballlehrer, der im Sommer 2013 Jupp Heynckes abgelöst hatte.
"Er ist genau zur rechten Zeit gekommen, und dann muss ein Verein so einen Weg auch mitgehen. Wenn wir uns hinten reinstellen und auf Konter spielen wollen, wäre Guardiola nicht der richtige Trainer. Aber ich finde, dass seine Spielidee super zur Mannschaft und zu einem Verein wie Bayern passt." Der Spanier Guardiola hat dem FC Bayern ein Spielsystem verpasst, das auf Ballbesitz und größtmöglicher Kontrolle beruht und in dem alle elf Bayern-Spieler weit in die gegnerische Hälfte aufrücken sollen. "Ich finde das traumhaft", sagte Lahm im SZ-Interview. "100 Pässe spielen, 100 Ballkontakte haben, dem Gegner keinen Ball und keine Luft geben - so macht Fußball Spaß." Allerdings hatte sich Guardiolas Ballbesitz-Fußball auch als anfällig für gegnerische Konter erwiesen. Konterstarke Mannschaften wie Borussia Dortmund, am Samstagabend in Berlin Gegner der Bayern im Endspiel um den DFB-Pokal, nutzten diese Anfälligkeit zuletzt aus. Diese Gefahr sieht auch Lahm: "Gerade, weil wir so hoch verteidigen, reicht es, wenn irgendjemand gedanklich in einem Moment nur ein bisschen langsamer ist: Schon ergibt sich für den Gegner eine Riesenchance." Deshalb müsse man aber nicht das System infrage stellen - sondern sich im Gegenteil noch konsequenter auf die Vorgaben des Trainers einlassen. "Es ist ein traumhaftes System, ich liebe es sehr, aber man muss es zu hundert Prozent spielen. Eine Dreiviertel-Saison wurden wir gefeiert für unsere Spielweise. Europaweit", so Lahm. "Für unsere Dominanz, für die vielen Torchancen, für die wenigen Gegentore. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Spielweise genau die richtige ist." Gerade mit Blick auf das Pokalfinale, von dem abhängen wird, wie Pep Guardiolas Premieren-Saison in München am Ende bewertet wird, fordert Lahm, jetzt "nur keine falschen Schlüsse" aus den jüngsten Niederlagen zu ziehen. "Wir dürfen jetzt nicht plötzlich auf Konter spielen. Das sind wir nicht. Im Gegenteil: Wir müssen mit aller Konsequenz zurück zu unserem Spiel."
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