Sport
Springreiten - irischer Sonntag beim Burgturnier
Zwei Siege von Denis Lynch
Lynch gewinnt am Fuße der Burg Hardenberg (Quelle: heldmann-images)
GDN -
Mit der “Goldenen Peitsche“ und der “Gänseliesel“ gewann der irische Springreiter Denis Lynch am Fuß der Burg Hardenberg gleich zwei der prestigeträchtigen Preise beim Burgturnier. Damit sicherte er sich auch ein Preisgeld von 18.500 Euro.
Rund 38.000 Zuschauer erlebten an drei Tagen ein hochklassiges Turnier. Während am Samstag ein Gewitterguss während der wichtigsten, vom NDR-Fernsehen live übertragenen Springprüfung für ein zusätzliches Spannungselement sorgte, machte der Sonntag seinem Namen alle Ehre. Pferde, Reiter und die Zuschauer auf den voll besetzten Rängen wurde von der Sonne verwöhnt. Und für Spannung war auf dem Parcours auch so gesorgt. Mit dem Großen Preis um die Goldene Peitsche am Mittag und danach dem Preis der Südniedersächsischen Wirtschaft standen zwei hochklassige Wettbewerbe auf dem Programm. Am Start war ein auserlesenes Feld der weltbesten Springreiter mit ihren Pferden. Beide Wettbewerbe zählten für die Longines Rangliste.
Wie anspruchsvoll der Parcours des Großen Preises war, zeigte sich allein daran, dass es bis zum achtzehnten von insgesamt 52 Paaren dauerte, bis ein Reiter ihn ohne Fehler und Strafpunkte absolvierte. Philipp Weishaupt auf Cordess gelang unter dem tosenden Beifall des Publikums dieses Kunststück. Zuvor hatte die US-Reiterin Aimee Aron, die als Zweite startete, auf First Choice zwar alles Hindernisse überwunden, aber einen Strafpunkt kassiert, weil sie die vorgegebene Zeit überschritten hatte. Als dann Denis Lynch auf Coulisa ebenfalls fehlerfrei blieb, stand fest, dass es zu einem Stechen kommen würde.
Im weiteren Verlauf hielten sich dann auch noch der Niederländer Marc Houtzager auf Sterrhof´s Opium und Marlon Modolo Zanotelli (BRA) auf Extra van Essene schadlos und qualifizierten sich für das entscheidende Stechen. Meredith Michaels-Beerbaum, dem jedes Mal aufbrausenden Beifall nach zu schließen, wenn sie die Arena mit ihrem Pferd betrat, der absolute Liebling des Nörten-Hardenberger Publikums, Nicole Persson aus Schweden (Quante) und der deutsche Joachim Heyer (Aquarell PW) verpassten das Stechen jeweils wegen Zeitüberschreitungen. Alle anderen Paare hatten mindestens einen Abwurf an den 1,55 Meter hohen Hindernissen zu verzeichnen, viele davon unter dem Aufstöhnen des Publikums oft erst am drittletzten.
Auch im Stechen forderte der verkürzte, deswegen aber nicht weniger anspruchsvolle Parcours Pferden und Reitern alles ab. Weishaupt und Cordess scheiterten gleich an zwei Hindernissen. Das war Platz vier. Der dritte Platz ging an den Brasilianer Modolo Zanotelli und sein Pferd Extra van Essene mit vier Strafpunkten. Der Sieg wurde zwischen den erneut fehlerfreien Marc Houtzager und Denis Lynch entschieden. Mit rund 0,8 Sekunden Vorsprung hatte Coulisa die Nase vor Sterrhof´s Opium und sorgte dafür, dass erstmals an diesem Tag die irische Nationalhymne bei der Siegerehrung erklang.
Rund zweieinhalb Stunden war das erneut der Fall. Und wieder wurde damit Denis Lynch gewürdigt, der, nun auf Cupido Z, auch das zweite CSI3-Springen des Tages um den Preis der Südniedersächsischen Wirtschaft für sich entscheiden konnte. Mit zwei Siegen an einem Tag wurde er mit einem Sonderpreis, der “Gänseliesel“, geehrt. In diesem Wettkampf war es, als wäre die Anspannung von Pferden und Reitern, die beim Großen Preis offensichtlich auf allen lastete, etwas abgefallen. Wie befreit jagten die Paare über den Parcours und die 1,50 m-Hindernisse, Gleich vierzehn von insgesamt 30 Startern bleiben fehlerfrei, darunter in dieser Prüfung auch Michaels-Beerbaum auf Checkmate.
Im Stechen jagten Pferde und Reiter nur so über die Strecke und schraubten die Zeit immer weiter runter. Sechs der im Umlauf fehlerfrei gebliebenen Paare mussten nun das eingegangene Risiko mit mindestens einem Abwurf bezahlen. Die übrigen acht blieben jedoch erneut fehlerfrei und sorgten für atemberaubende Spannung. Tim Rieskamp-Goedeking und Corvin schafften es als erste, unter 35 Sekunden zu bleiben. Als dann Reed Kessler (USA) auf Ligist diese Zeit noch einmal unterbot, schien der zweite Sieg einer US-Amazone im diesjährigen Turnier - Jessica Springsteen gewann am Freitag eine Prüfung - nah. Doch Lynch legte als letzter Starter noch einmal zu und gewann in fantastischen 33.65 Sekunden auch diese Prüfung. Er holte sich neben dem Sonderpreis auch ein Preisgeld in Höhe von 6000 Euro und den Preis der Südniedersächsischen Wirtschaft.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.