Sport
American Football - Der Rekordmeister will den achten Titel!
XXXV German Bowl 2013
Im letzten Viertel sorgte Kiel für Spannung (Quelle: heldmann-images)
GDN -
Mit den New Yorker Lions aus Braunschweig steht der zweite Finalist für das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im American Football fest. Sie schlugen am Tag der Deutschen Einheit Kiel mit 34:29. Am Samstag hatte sich bereits Dresden qualifiziert.
Das Spiel im Stadion an der Hamburger Straße musste mit knapp einer halben Stunde Verspätung beginnen. Der Grund war allerdings ein erfreulicher: Es kamen so viele Zuschauer, dass sich an den Kassen hundert Meter lange Schlangen bildeten. Geschätzt waren es nahezu 10.000, die sich das zweite Halbfinale dieser Saison bei schönstem Herbstwetter nicht entgehen lassen wollten. Zumindest die Braunschweiger Fans hatten auch schnell Grund zum Jubeln. Das Spiel lief erst kurze Zeit, als die spielberechtigten Kiel Baltic Hurricanes den Ball verloren. Im Gegenzug machte Quarterback Casey Therriault das, womit er bereits die gesamte Saison für sein Team Punkte gesichert hatte. Anstatt den Ball abzuspielen lief er selbst bis in die Kieler Endzone und holte den ersten Touchdown des Tages.
Die erste Halbzeit sah eine ungemein starke Heimmannschaft und einen Vorjahresfinalisten, bei dem fast nichts zusammen lief. Während sich die Lions mit drei Touchdowns plus Extrapunkten und einem Fieldgoal 24 Punkte sicherten, reichte es für Kiel gerade einmal zu deren sieben. Die wenigen Spielbeobachter, die trotzdem meinten, noch sei nichts entschieden, wurden wenig ernst genommen. Und tatsächlich ging es im dritten Viertel so weiter. Ein weiterer Touchdown und ein Fieldgoal und es stand 34:7 für die New Yorker Lions.
Doch plötzlich drehte sich das Spiel noch einmal. In den letzten zwölf Minuten waren es die Gastgeber, die mit Fehlpässen, Ballverlusten und Regelverstößen die Kieler wieder ins Spiel brachten. Und die nutzten ihre Chance. Punkt um Punkt arbeiteten sie sich heran. Touchdown, 2 Point Conversion usw. - und plötzlich waren sie nur noch fünf Punkte zurück, und noch mehr als eine Minute zu spielen. Das ist im American Football eine ganze Menge. Ein Touchdown würde den Hurricanes reichen, um Braunschweig um den schon sicher geglaubten Finaleinzug zu bringen. Doch im letzten Spielzug verhinderte die Lions Defense diesen Punktgewinn. Als der Ball dann rund 40 Sekunden vor Spielende wieder an die Gastgeber ging, konnte man das kollektive Durchatmen im Stadion förmlich spüren.
Nun ließen die Lions nichts mehr anbrennen und holten sich - mit Blick auf das Spiel und die gesamte Saison letztlich absolut verdient - ihren dreizehnten Einzug in ein Finale um die Deutsche Meisterschaft. Siebenmal konnten sie den German Bowl bisher gewinnen. Finalgegner Dresden Monarchs steht zum allerersten Mal im deutschen Endspiel und hat in den Punktspielen beide Partien gegen die New Yorker Lions verloren. In Braunschweig setzten sich die Lions mit 24:17 durch und gewannen im letzten Spiel der Punktrunde auch das “Endspiel“ um den Gruppensieg in der GFL Nord in Dresden mit 37:29.
Mit den Kiel Baltic Hurricanes ist eine Mannschaft ausgeschieden, die in den letzten Jahren die Finals mitbestimmt hat. Fünf Finalteilnahmen in Folge stehen bei ihnen in den letzten Jahren zu Buche. Gewinnen konnten sie allerdings nur einmal, nämlich 2010 gegen die Berlin Adler, die am Samstag in Dresden die Chance auf ein Finale im eigenen Stadion verpasst haben. Der zweimalige Gewinner des German Bowls der beiden letzten Jahre, die Schwäbisch Hall Unicorns, musste schon im Viertelfinale (gegen Berlin) die Segel streichen. Der German Bowl findet am 12. Oktober ab 18 Uhr im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark statt. Im letzten Jahr waren mehr als 11000 Zuschauer live dabei. Da in diesem Jahr beide Finalisten nur unweit der Hauptstadt zuhause sind, wird ein noch volleres Stadion erwartet. Neben dem sportlichen Hauptereignis wird es ein buntes Showprogramm rund um den XXXV German Bowl geben, das bereits um 16 Uhr beginnen wird.
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