Drei, zwei, eins - Severin Freund im Springerhoch

GDN - Bei besten äußeren Bedingungen fanden drei Wettbewerbe im Skispringen in Willingen statt. Und dreimal stand der derzeit beste deutsche Springer, Severin Freund, auf dem Siegerpodest. Das neue Springerlager und das neue Sprechergespann im Stadion trugen zum Gesamterfolg der Veranstaltung bei.

Seit Jahren schon gehört Willingen zu den beliebtesten Stationen des Skisprung Weltcups. Früher als Partyhochburg bekannt zeigen ausrichtender Verein und Zuschauer auf, dass Willingen vor allem auf der sportlichen Seite überzeugen kann. Mit der in den letzten Jahren erneuerten Infrastruktur an Schanze, Kampfrichterturm und Beleuchtung waren die Grundlagen geschaffen. Mit Detailarbeit wird dies weiter verfeinert. Den letzten Schritt von der Party- zur Sporthochburg wurde in diesem Jahr mit dem Wechsel des Stadionsprechers vollzogen; statt eines sportlich eher unbeleckten Radiomoderators haben nun zwei versierte Sprecher das Mikrofon übernommen. Und für die nach wie vor zu Tausenden in das Sauerland pilgernden Skisprungfans wurde das Springerlager vom Schanzenturm in das Tal verlagert. Zwar gab es noch ein paar kleinere Schwierigkeiten, etwa fehlende Toiletten für die Sportler und nicht immer reibungslos Transfer nach oben, aber insgesamt hat auch dieser Schritt zur Attraktivitätssteigerung beigetragen. Dass rechtzeitig zum Skisprungwochenende auch der in manchen Jahren vermisste Schnee kam, lag zwar nicht in der Organisationsmacht des SC Willingen, war aber eine gerechte Belohnung für dessen hervorragende Arbeit.

Die deutschen Skispringer sorgten ihrerseits für viel Begeisterung bei den rund 40.000 Zuschauern. Neben den etablierten DSV-Adlern stand einer besonders im Fokus der heimischen Fans: Stephan Leyhe, der aus dem Ortsteil Schwalefeld stammt und in dieser Saison mit einigen herausragenden Ergebnissen bereits auf sich aufmerksam machte. Zur Freude der “Schwalefelder Feierbiester“ und vieler anderer Fans erreichte er beim ersten Einzelspringen den zweiten Durchgang und erreichte den 24. Platz. Doch für den großen Jubel der deutschen Fans sorgte Severin Freund, der mit Platz 3 auf das Podium sprang. Besser machten es Sieger Kamil Stoch, der von einer großen Gruppe polnischer Fans ebenso enthusiastisch gefeiert wurde. Den zweiten Platz belegte der slowenische Topspringer Peter Prevc.

Gemeinsam mit Juri Tepes, Nejc Dezman und Jernej Damjan konnte Prevc am Samstag beim Teamspringen dann das oberste Treppchen auf dem Podest besteigen. In diesem spannenden Wettkampf war es wieder Severin Freund, der im zweiten Durchgang als letzter des deutschen Teams mit 145 Metern den zweiten Platz sicherte. Richard Freitag hatte im ersten Durchgang mit 147,5 Metern die Tagesbestweite gesprungen; Markus Eisenbichler und Marinus Kraus komplettierten das Team. Platz 3 belegte Norwegen. Die in den Vorjahren so starken Österreicher waren an allen Wettkampftagen als Team weit weg von dieser Leistung.

Nach den Plätzen Drei und Zwei fehlte für Severin Freund noch der oberste Treppchenplatz in seiner Willingensammlung. Die vervollständigte er dann tatsächlich am Sonntag. Mit 149,5 Metern im ersten und 146 Metern im zweiten Durchgang distanzierte er Rune Velta aus Norwegen um gerade einen Punkt. Den dritten Platz sicherte sich Roman Koudelka (CZE). Die Springen in Willingen sorgten für einige Verschiebungen i, Gesamtstand des Weltcups, den Stefan Kraft aus Österreich nach wie vor anführt. Doch Peter Prevc ist im deutlicher näher gerückt. Und Severin Freund trennen nun nur noch drei Punkte von Platz 3, den derzeit Roman Koudelka belegt. 2016 soll nach noch nicht endgültig bestätigtem Terminplan der Weltcup in Willingen am ersten Märzwochenende stattfinden.