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Kiel schlägt Melsungen im Handball-Bundesliga Spitzenmatch klar mit 41:32

Eine Lehrstunde durch den Meister


Canellas traf bei sechs Strafwürfen (Quelle: heldmann.photography)
Kiel freute sich über klaren Sieg
(Quelle: heldmann.photography)
GDN - 20 Minuten konnte die MT Melsungen ihre Partie gegen den Rekordmeister THW Kiel offen und ausgeglichen gestalten. Dann setzte sich der amtierende Meister durch. Mit 41:32 (23:15) siegte Kiel verdient vor 4.300 Zuschauer in Kassel.
Kaum zu stoppen: Toft Hansen
Quelle: heldmann.photography
Melsungen konnte am ersten Spieltag nach der Winterpause und der WM in der ausverkauften Rothenbachhalle in Kassel mit voller Besetzung auflaufen. Beim THW Kiel stand der verletzte Holger Weinhold überraschend mit in der Aufstellung und kam im Verlaufe des Spiels auch zu einigen Minuten Einsatzzeit, Aron Palmarsson fehlte dagegen wegen seiner bei der WM erlittenen Gehirnerschütterung. Die Heimmannschaft, die vor der Pause eine beeindruckende Serie mit nur einer Niederlage in vierzehn Spielen hingelegt hatte, startete stark in die Partie. Während die Angriffsreihe sich durchsetzungsfähig zeigte, war die Deckung der Melsunger unsicher. Vor allem Toft Hansen war am Kreis nur schwer unter Kontrolle zu bekommen. Juan Canellas bedankte sich für die Geschenke von der Siebenmeterlinie und versenkte drei davon im Netz. Der Meister bekam langsam Oberwasser. Die erste Führung für den Gast erzielte Vujin zum 8:7 (13.), doch noch blieben die Nordhessen dran.
Allendorf gegen Palicka
Quelle: heldmann.photography
Bis zum 11:11 (17.) durch Michael Allendorfs Heber über seinen künftigen Mannschaftskollegen Johan Sjöstrand hinweg, der zwischenzeitlich Andreas Palicka zwischen den Pfosten abgelöst hatte. Dann setzten sich die Kieler durch Tore von Duvnjak, Toft Hansen und Dominik Klein erstmals deutlicher ab und bauten ihre Führung mit einer makellosen Abschlussquote bis zur 24. Minute auf 18:12 aus. Weder eine Auszeit von Michael Roth, noch der Torhüterwechsel von Mikael Appelgren auf Per Sandström brachte den THW-Express zum Stoppen. Zum Pausenpfiff stand es 23:15.
Boomhouwer traf zwie Mal
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Auch nach der Pause änderte sich an der Kieler Überlegenheit nichts. Im Gegenteil, nach nur drei Minuten lagen die Zebras nach Rasmus Lauges 26:16 erstmals mit zehn Toren vorn. Zwar gab Melsungen nicht auf und versuchte, immer wieder angefeuert von den Zuschauern, sich wieder ran zu arbeiten. Vor allem Marino Maric profitierte von der Lücke in Kiels Innenverteidigung und setzte drei Treffer am Stück. Doch auf weniger als acht Tore Differenz kamen die Nordhessen nicht ran. An ein weiteres Aufholen war damit aber natürlich nicht zu denken. Dafür präsentierte sich Kiel an diesem Abend einfach zu stark, vor allem im Vorwärtsgang. Als zehn Minuten vor dem Ende die Kräfte bei den Gastgebern erlahmten erhöhte sich auch die Fehlerquote wieder. Zwei Ballverluste vor der weiß-schwarzen Abwehr, zwei schnelle Gegenstöße von Philip Jicha innerhalb weniger Sekunden und ein 25:37 (51.) stand wieder auf der Anzeigetafel. Das war der endgültige KO-Schlag für die Bemühungen, das Resultat erträglicher zu gestalten. Den Schlusspunkt unter eine zwar unterhaltsame, aber spätestens ab der 25. Spielminute vorentschiedenen Partie setzte schließlich Joan Canellas mit einem Siebenmeter bei bereits abgelaufener Uhr.
Kiels Trainer Alfred Gislason (re.)
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Alfred Gislason (Kiel): “Wir haben kaum erwarten können, dass wir hier so gewinnen. Wir wussten, dass das ein ganz wichtiges Spiel ist und gleich ein dicker Brocken direkt nach der WM-Pause. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen für diese Leistung. Im Angriff war das sicher unser bestes Spiel, das wir diese Saison gemacht haben.“
Michael Roth (Melsungen)
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Michael Roth (Melsungen): “Glückwunsch an Alfred und den THW. Wir wollten das Spiel eigentlich offener halten und es fing ja auch ganz gut an. Aber wir haben heute gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt, die zudem noch ihr bestes Saisonspiel geliefert hat. Und da haben wir leider kaum einen Zugang gefunden. Wenn dann Kiel mal sechs Tore weg ist oder gar acht, dann ist es schwer, da noch etwas zu machen. Aber wir haben uns in der Halbzeit vorgenommen, unter zehn Differenz zu bleiben. Was wir schließlich auch geschafft haben. Der THW war heute für uns ein guter Trainingspartner, der uns sozusagen eine Lehrstunde gegeben hat. Danke an die Zuschauer für die tolle Atmosphäre in der vollen Halle.“ Weitere Bilder von der Partie siehe "Fotogalerie"
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