Sport
NRW-Innenminister: Weniger Gästetickets bei Fußballderbys verkaufen
GDN -
Um Gewaltausbrüche bei hochriskanten Fußballspielen künftig wirksamer zu verhindern, will der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger (SPD), bei Derbys weniger Gästetickets verkaufen lassen. Wenn die Innenminister auf ihrer Konferenz in Mainz am Freitag für die Initiative des NRW-Innenminister stimmen, will Jäger anschließend "schnellstmöglich" mit dem Deutschen Fußball-Bund und den Vereinen der ersten drei Fußball-Ligen sprechen, sagte Jäger der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe).
Der SPD-Politiker will vor allem die Sicherheit bei Fußballspielen verbessern. Die Reduzierung der Gästekarten sei "ein Mittel, um die Gewalt bei Hochrisikospielen einzudämmen", so Jäger. "Weniger Gästefans bedeuten weniger Konflikte auf Anreisewegen und rund um die Stadien." Als Hochrisikospiele gelten etwa die Begegnungen Schalke gegen Dortmund oder Köln gegen Gladbach. Bisher stehen Gästefans und Fans der Heimmannschaft nur durch einen Zaun getrennt direkt nebeneinander. Mit der Einrichtung einer Pufferzone, so ein weitere Punkt, wäre es zum Beispiel schwerer, Gegenstände über den Zaun hinweg in den Block des Gegners zu werfen. Jäger betonte, dass die meisten Fans nicht gewaltbereit seien. "Wir haben in Deutschland eine einmalige Fußballkultur und eine Superstimmung in den Stadien", sagte Jäger. "Beides will ich als Fußballfan auch bei Hochrisikospielen erhalten." Bisher werden zehn Prozent der Tickets an die Fans der Gästemannschaft verkauft. Um wie viel Prozent das Kartenkontingent der Gäste schrumpfen soll, steht noch nicht fest. Hier sollen die Gespräche mit den Vereinen zu einem Konsens führen. Die finanziellen Ausfälle, die die Vereine dadurch hinnehmen müssten, dass sie weniger Karten verkaufen, sollen übrigens nicht vom Land oder vom Staat kompensiert werden.
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