Sport
"Spiegel": DFB machte vor der WM-Vergabe Millionenzusage
GDN -
In der Sommermärchen-Affäre um die Vergabe der WM 2006 liegt dem "Spiegel" der Vertrag vor, mit dem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) offenbar vor der entscheidenden Abstimmung den Wahlmann Jack Warner aus Trinidad und Tobago für sich gewinnen wollte. Demnach sollte Fifa-Exekutivkomitee-Mitglied Warner Zugriff auf 1.000 Tickets der teuersten Kategorie erhalten, die ihm beim Weiterverkauf Hunderttausende Dollar eingebracht hätten.
Außerdem sollte eine "Kontaktperson" für den Deal in vier Jahren 240.000 Dollar kassieren, der DFB des Weiteren Fußbälle, Taschen und Schuhe für vier Millionen Dollar in die Karibik schicken. Auch der FC Bayern München, dem Bewerbungschef Beckenbauer damals als Präsident vorstand, sollte eingespannt werden, behauptet der "Spiegel". Die Bayern hätten jedes Jahr ein dreiwöchiges Trainingslager gemeinsam mit einem Team aus dem amerikanisch-karibischen Verband Concacaf durchführen müssen. Teil des geplanten Deals war angeblich auch der Druck von Tickets für bis zu acht WM-Qualifikationsspiele und die Herstellung von 30.000 Nationalflaggen von Trinidad und Tobago; die Fähnchen sollte ein Mitglied des Warner-Verbands mit Erster-Klasse-Flügen auf Kosten des DFB abholen – vermutlich wollte Warner oder jemand aus seiner Familie dies übernehmen. Zwar trat der Vertrag angeblich nicht in Kraft, allerdings stieß man beim DFB nun auf eine Rechnung für Nationalfähnchen von Trinidad und Tobago und eine weitere für den Druck von Eintrittskarten für ein WM-Qualifikationsspiel von Trinidad gegen Panama. Beide Rechnungen stammen aus der Zeit der Entscheidung für die WM in Deutschland im Jahr 2000.
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